Warum ist Software-Testing so wichtig (selbst bei kleinen Projekten)?

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Arletta

Arletta

In der digitalen Welt, in der Nutzer Geschwindigkeit, Komfort und fehlerfreies Funktionieren erwarten, wird Softwarequalität zum entscheidenden Faktor. Viele Betreiber kleinerer Projekte betrachten Tests jedoch als etwas „für später“ oder „nur für große Unternehmen“. Aber kann man sich das wirklich leisten? Oder sind es gerade bei kleinen Projekten die einzelnen Fehler, die am meisten kosten?

Was ist Software-Testing und warum sollte man es nicht vernachlässigen?

Software-Testing bedeutet nicht nur das Aufspüren von Fehlern. Es ist ein Prozess, der sicherstellt, dass deine App, dein Onlineshop oder deine Website so funktioniert, wie sie soll – für jeden Nutzer und unter allen Bedingungen.

 

Was heißt das konkret? Wenn du auf Tests verzichtest, riskierst du nicht nur kleinere Fehler, sondern auch den Verlust von Kund\:innenvertrauen, sinkende Conversion Rates und möglicherweise teure Nachbesserungen nach dem Launch.

 

Wie der World Quality Report 2023-24 zeigt, geben 72 % der Unternehmen an, dass die Bedeutung von Qualität und Softwaretests schneller wächst als die Entwicklung der Systeme selbst. Außerdem verzeichnen Firmen, die frühzeitig in Qualität investieren, durchschnittlich 20–30 % geringere Systembetriebskosten.

Warum brauchen kleine Projekte Softwaretests sogar noch mehr?

Große Konzerne können sich Fehler eher leisten. Sie verfügen über umfangreiche Support-Abteilungen, haben Mittel für schnelle Korrekturen und eine starke Markenbekanntheit, die Fehler abfedert. Ein kleines Projekt hat diesen Luxus nicht.

 

Denke an den ersten Eindruck, den du bei deinen Nutzern hinterlässt. Wenn die Website nicht richtig lädt, der Warenkorb nicht funktioniert oder die App einen Fehler anzeigt – ist der Nutzer weg. Oft für immer.

 

Laut einer Google-Studie verlassen 53 % der Nutzer eine mobile Seite, wenn das Laden länger als drei Sekunden dauert. Und das ist nur ein Aspekt, den man durch Tests aufdecken kann.

 

Ist dein Shop, deine Website oder App darauf vorbereitet?

Worauf sollte man beim Testen eines kleinen Projekts achten?

Auch bei begrenztem Budget oder wenig Zeit gibt es zentrale Bereiche, auf die man achten sollte. Testing muss weder teuer noch kompliziert sein – es reicht, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

1. Funktionalität – das grundlegende Fundament

Stelle sicher, dass alle Funktionen wie vorgesehen arbeiten. Klingt banal? Das denkt man – bis ein Nutzer auf ein Kontaktformular trifft, das keine Nachrichten verschickt, oder auf einen „Jetzt kaufen“-Button, der das Produkt nicht in den Warenkorb legt.

Überprüfe:

  • ob Formulare korrekt funktionieren,
  • den Login- und Registrierungsprozess,
  • den gesamten Kaufprozess Schritt für Schritt,
  • alle Integrationen, z. B. mit Bezahlsystemen oder dem Newsletter.

Teste auch verschiedene Szenarien – auch die weniger offensichtlichen, wie das Versenden eines leeren Formulars oder die Eingabe falscher Daten. Es ist besser, wenn dein Team einen Fehler entdeckt als der Kunde.

2. Performance – nicht nur für die Großen

Überprüfe, wie deine Lösung mit höherer Auslastung umgeht. Vielleicht hast du jetzt nur zehn Nutzer am Tag, aber was passiert, wenn du Werbung schaltest, eine E-Mail-Kampagne startest oder deine Seite in den lokalen Medien erwähnt wird?

Performance-Optimierung umfasst unter anderem:

  • Ladezeiten der Website oder App,
  • Stabilität bei einer erhöhten Anzahl von Nutzern,
  • Reaktionsgeschwindigkeit des Servers.

 

Studien von Portent zeigen: Eine Website, die in einer Sekunde lädt, hat eine dreimal höhere Conversion Rate als eine, die dafür fünf Sekunden braucht. Zeit ist nicht nur Geld – sie entscheidet über die Nutzerloyalität.

3. Responsivität – denn die Welt ist mobil

Sieht deine Website oder App auf Smartphone, Tablet und Desktop gut aus und funktioniert sie einwandfrei? Wenn nicht, könntest du mehr als die Hälfte potenzieller Kunden verlieren. Im Jahr 2024 stammen laut Statista über 58 % des gesamten Internet-Traffics von mobilen Endgeräten.

Teste:

  • verschiedene Bildschirmauflösungen,
  • verschiedene Betriebssysteme (Android, iOS, Windows),
  • verschiedene Browser (Chrome, Safari, Firefox).

Responsivität ist mehr als nur „Größenanpassung“. Sie umfasst auch Lesbarkeit der Texte, einfache Bedienung der Buttons und flüssige Interaktionen auf kleinen Displays.

4. Sicherheit – schütze Daten von Anfang an

Du brauchst keine Millionendatenbank, um Opfer eines Angriffs zu werden. Cyberkriminelle wählen oft gerade kleinere Seiten aus, weil sie (nicht zu Unrecht) annehmen, dass diese schlechter geschützt sind.

Worauf solltest du achten?

  • Verwende ein SSL-Zertifikat (Website mit https statt http),
  • verschlüssele Passwörter und Nutzerdaten,
  • halte Systeme und Plugins immer aktuell,
  • setze auf sichere Passwortrichtlinien und Log-in-Verfahren.

Sicherheit bedeutet auch, Vertrauen zu schaffen. Immer mehr Nutzer achten bewusst darauf, ob eine Seite im Browser als „sicher“ angezeigt wird, bevor sie ihre Daten eingeben.

5. Usability – denn eine technisch funktionierende Website ist nicht alles

Manchmal funktioniert technisch alles einwandfrei – und trotzdem finden sich die Nutzer … einfach nicht zurecht. Müssen sie überlegen, wo sie klicken, wie sie etwas kaufen oder wo sie Informationen finden, verlierst du sie schneller, als du denkst.

Was solltest du überprüfen?

  • Sind die Nutzerwege logisch und intuitiv?
  • Sind wichtige Informationen (z. B. Preis, Lieferbedingungen) leicht auffindbar?
  • Ist der Kaufprozess nicht zu kompliziert?

Ein gut durchgeführter Usability-Test – selbst im Bekanntenkreis, der am Projekt nicht beteiligt war – kann viele versteckte Hürden aufdecken. Je einfacher und natürlicher das Erlebnis, desto größer die Chance, dass der Nutzer bleibt.

Wie geht man das Testen in der Praxis an?

Du musst nicht sofort in große QA-Teams oder teure Tools investieren. Bei kleinen Projekten bewährt sich ein schrittweises Vorgehen:

  • Teste kontinuierlich. Jede neue Funktion sollte direkt nach dem Roll-out überprüft werden.
  • Verwende Checklisten. Einfache Kontrolllisten helfen, das Offensichtliche nicht zu übersehen.
  • Hole dir frische Perspektiven. Jemand, der nicht am Projekt beteiligt war, entdeckt schneller unlogische oder umständliche Abläufe.
  • Investiere dort in Automatisierung, wo es sich lohnt. Selbst einfache Skripte für automatisierte Formular-Tests können viel Zeit sparen.

Software-Testing ist kein Luxus, der nur den Großen vorbehalten ist. Es ist die Grundlage für Qualität, die über den Erfolg jedes Projekts entscheidet – ob groß oder klein. Bei SednoTech wissen wir: Selbst das kleinste Detail kann darüber bestimmen, ob ein Nutzer bleibt oder abspringt. Deshalb helfen wir unseren Kunden, Qualität von Anfang an zu denken – denn Vertrauen beginnt mit fehlerfreiem Handeln.